Im Januar 2015 gründete der Violinist Julien Chauvin ein neues Orchester auf historischen Instrumenten mit dem Ziel, einen wesentlichen Bestandteil der französischen Musikgeschichte wieder aufleben zu lassen: das Concert de la Loge Olympique.
Dieses Orchester, das 1783 vom Comte d’Ogny gegründet wurde, galt damals als eines der besten Europas und ist bis heute vor allem dafür bekannt, die „Pariser“ Sinfonien von Joseph Haydn in Auftrag gegeben zu haben, die im Saal der Cent-Suisses der Tuilerien aufgeführt wurden. Zu jener Zeit waren die meisten Musiker Freimaurer, und viele Konzertvereinigungen waren mit Logen wie der Loge Olympique de la Parfaite Estime verbunden.
Das moderne, flexibel besetzte Ensemble präsentiert Kammermusik-, Symphonie- und vokal-operatische Programme, die entweder vom Konzertmeister aus oder vom Dirigenten geleitet werden, und widmet sich einem breiten Repertoire vom Barock bis zum frühen 20. Jahrhundert. Ziel dieses Wiederbelebungsprojekts ist es auch, neue Konzertformen zu erkunden, die an die Spontaneität der Praxis des späten 18. Jahrhunderts anknüpfen, in der verschiedene Genres und Künstler in einem einzigen Programm miteinander verbunden wurden, oder Verbindungen zu anderen künstlerischen Disziplinen herzustellen.
mehr
Das Ensemble gastierte an vielen Veranstaltungsorten mit Opern wie Haydns Armida in der Regie von Mariame Clément, Sacchinis Le Cid in der Regie von Sandrine Anglade, Lemoynes Phèdre und Isouards Cendrillon in der Inszenierung von Marc Paquien für das Palazzetto Bru Zane, Mozarts Die Entführung aus dem Serail in der Regie von Christophe Rulhes sowie Mozarts Don Giovanni in der Regie von Jean-Yves Ruf.
Das Orchester arbeitet regelmäßig mit renommierten Solistinnen und Solisten wie Karina Gauvin, Sandrine Piau, Philippe Jaroussky, Marina Viotti, Marie-Nicole Lemieux, Andreas Staier und Justin Taylor zusammen. Le Concert de la Loge tritt in bedeutenden französischen Konzertsälen wie dem Théâtre des Champs-Élysées, dem Théâtre du Châtelet, dem Auditorium de Radio France und dem Arsenal de Metz auf sowie in europäischen Häusern wie dem Teatro Real in Madrid, der Wigmore Hall in London, dem Bozar in Brüssel, der Philharmonie Essen und dem Händel-Festspiel, und unternahm mehrere internationale Tourneen durch Südamerika.
In weniger als einem Jahrzehnt hat Le Concert de la Loge eine umfangreiche Diskografie mit rund zwanzig von der Kritik gefeierten Einspielungen aufgebaut: Haydns vollständige Pariser Sinfonien (Label Aparté), zwei Alben mit Violinkonzerten (Label Naïve), bevor das Ensemble zum Alpha-Label wechselte, für orchestrierte französische Melodien, Pergolesis Stabat Mater, Mozarts Requiem, den Zyklus Simply Mozart rund um seine letzten drei Symphonien und zuletzt eine Weltpremiere auf historischen Instrumenten: Glucks Oper Iphigénie en Aulide.
Im Juni 2016 erhob das Französische Nationale Olympische Komitee Einspruch gegen die Verwendung des Adjektivs „Olympique“ durch das Ensemble, das daraufhin gezwungen war, seinen historischen Namen in „Le Concert de la Loge“ zu ändern.
Das Ensemble wird vom Ministère de la Culture, der Region Île-de-France, der Stadt Paris, Abéo, dem Fonds de dotation Françoise Kahn-Hamm sowie den Mäzenen des Club Olympe unterstützt. Es ist assoziierter Artist in Residence der Fondation Singer-Polignac und führt eine vierjährige bereichsübergreifende Residenz mit der Association pour le Développement des Activités Musicales dans l’Aisne (ADAMA) und dem Centre de Musique Baroque de Versailles durch.
Saison 2025/2026
Bitte verwenden Sie ausschließlich diese von Weigold & Böhm autorisierte Biographie.