
Die Regensburger Domspatzen und Concerto Köln bei den Tagen alter Musik

Gleich zwei Konzerte gaben die Regensburger Domspatzen unter dem Dirigat von Domkapellmeister Roland Büchner mit dem Kammerorchester Concerto Köln in der Dreieinigkeitskirche in Regensburg. Als Solisten sangen Miriam Alexandra und Werner Güra. Bei ihren Zuhörern sorgten sie für Gänsehautmomente und Begeisterungsstürme.
Als Prolog begann die Choralkantate „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Felix Mendelssohn Bartholdy.
[…] Concerto Köln spielt, als wäre es ein einziger musikalischer Atem, mit Zug immer nach vorne, ohne Nachlassen. Das machte es den Domspatzen so ungemein leicht, den Faden bei den Einsätzen aufzunehmen, erst einstimmig, dann zum Höhepunkt in weich strahlender Vierstimmigkeit.[…] Der Lobgesang verdichtet alles, was Mendelssohns Musik ausmacht. Sie bereitet dem herausragenden Originalklang-Orchester und den Domspatzen einen idealen Boden zu musikalischer Synergie. Die Knaben und jungen Männer des Chores sind in ihrem Gesang ein Abbild des Klangideals, das Büchner über 25 Jahre geformt hat: klare Strahlkraft, eine akzentuierte Deklamation, sowie eine Homogenität, die sängerische Individualität nicht verleugnet. […] Nun danket alle Gott, mit Herzen, Mund und Händen“, war ein Moment völliger Entrücktheit. Davor wird eindrucksvoll im Chor „Die Nacht ist vergangen“ der Tag heraufbeschworen, in mitreißender Exaltiertheit. Concerto Köln nahm mit seiner enormen Klangfarbigkeit und dynamischer Feinzeichnung dem Werk die wuchtige Trägheit […] Schwingende Leichtigkeit und die schärfere Akzentuierung schafften vielmehr eine höhere Dramatik und Kraft, blitzsaubere Holz- und Blechbläser waren das Sahnehäubchen auf einen überragendem Klangeindruck. (Andreas Meixner, Mittelbayerische, 22.05.2018)
[…] Die Regensburger Domspatzen und Concerto Köln unter der Leitung von Domkapellmeister Roland Büchner schaffen eine schlanke, aber schlagkräftige Interpretation, leidenschaftlich und homogen im Zusammenwirken von Chor und Orchester.[…] (Andreas Meixner, Süddeutsche, 22.05.2018)
[…]In den ersten drei instrumentalen Teilen der Symphonie-Kantate Nr. 2 B-Dur op. 52 "Lobgesang" entfaltet "Concerto Köln" (Konzertmeister: Markus Hoffmann) seine besonderen Qualitäten: Mit dezent-sonorem Glanz eröffnet die Fanfare der drei Posaunen, das weiche, nie knallige Blech integriert sich bestechend mit dem farbenreichen dezenten Holz[…] Die Domspatzen meistern die durchaus anspruchsvollen Chorpartien mit bester Kondition, sicherer Intonation (6-stimmiger A-capella-Choral), Tenöre und Bässe voll jugendlicher Strahlkraft, weich, füllig und doch durchschlagskräftig Sopranisten und Altisten. Büchner hat den Chor zur Hochform geführt. […] (Peter K. Donhauser, Regensburg Oberpfalz, 23.05.2018)
Programm:
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847): Choralkantate "Verleih uns Frieden gnädiglich"
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847): Symphonie-Kantate "Lobgesang"
Ein Foto der Konzerte und die gesamte Konzertbesprechung in der Mittelbayerischen können Sie hier nachlesen.