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Als bekannter Interpret französischer Musik konzertiert Thibaudet weltweit mit Werken von Ravel, Saint-Saëns, Connesson und Debussy. Einer der ersten Interpreten von Messiaen’s Turangalîla-Symphonie, spielt Thibaudet diese in seiner Heimatstadt als Artist in Residence beim Orchestre National de Lyon. Passioniert von Gershwin, spielt Thibaudet dessen Klavierkonzert in F-Dur in Lyon, Houston, Los Angeles, Boston, New York, Neapel, Tokio und beim Kissinger Sommer, wo er ebenfalls Artist in Residence ist.
Seine Leidenschaft für die Ausbildung und Förderung junger musikalischer Talente zeigt sich in seinem Engagement als erster Artist in Residence bei der Colburn School in Los Angeles, wo er zuhause ist. Thibaudet wird weitere drei Jahre in Residenz bei der Colburn School bleiben, außerdem wurden „Jean-Yves Thibaudet Stipendien“ zur Unterstützung von Musikakademie-Studenten eingeführt, die Thibaudet unabhängig ihres Instruments auswählt.
Jean-Yves Thibaudets veröffentlichte Alben wurden mit zwei Grammy Nominierungen, dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik, dem Diapason d'Or, dem Choc du Monde de la Musique, dem Edison Award und Gramophone Awards ausgezeichnet. 2017 veröffentlichte er Bernstein’s Age of Anxiety mit dem Baltimore Symphony Orchestra und Marin Alsop, mit dem er zuvor Gershwin aufgenommen hatte, mit großen Jazz-Band Orchestrierungen der "Rhapsody in Blue", Variationen über "I Got Rhythm" und dem Klavierkonzert in F-Dur. Im Jahr 2016, zum 150. Jahrestag von Erik Saties Geburtstag, veröffentlichte Decca eine Box mit Saties komplettem Werk für Soloklavier - eingespielt von Thibaudet, einem der wichtigsten Interpreten von Saties Werk. Bei seiner Grammy-nominierten Aufnahme von Saint-Saëns‘ Klavierkonzerten Nr. 2 und 5, die im Herbst 2007 auf den Markt kam, wird Thibaudet von Charles Dutoit und dem Orchestre de la Suisse Romande begleitet. Ebenfalls im Jahr 2007 veröffentlichte Thibaudet „Aria: Opera Without Words“ mit Transkriptionen von Opern-Arien von Saint-Saëns, R. Strauss, Gluck, Korngold, Bellini, J. Strauss II, P. Grainger und Puccini. Einige der Transkriptionen stammen von Mikhashoff, Sgambati und Brassin, andere sind von Thibaudet selbst. Unter seinen weiteren Aufnahmen sind die Jazz-Alben „Reflections on Duke: Jean-Yves Thibaudet spielt die Musik von Duke Ellington“ und „Conversations with Bill Evans“, seine Hommage an zwei Größen der Jazz-Geschichte.
Bekannt für seinen Stil und seine Eleganz auf und abseits der traditionellen Konzertbühne hat sich Thibaudet auch in der Mode- und Filmwelt sowie im karitativen Bereich einen Namen gemacht. Neben Aaron Zigmans Soundtrack für „Wakefield“ (2016), war Thibaudet Solist der Oscar-prämierten Filmmusik von „Abbitte“ und dem Film „Stolz und Vorurteil“. Für die Verfilmung des Romans „Extremely loud and incredibly close“ (2012) von Jonathan Safran Foer spielte er außerdem die Filmmusik von Alexandre Desplat ein. Weiter hatte er einen Cameo-Auftritt in Bruce Beresfords Spielfilm „Bride of the Wind“ über Alma Mahler und steuerte zum Soundtrack sein Spiel bei. Im November 2004 war Thibaudet Präsident des renommierten Hospice de Beaune, einer jährlichen Wohltätigkeits-Auktion in Burgund, Frankreich. Seine Konzertkleidung stammt von der Designerin Dame Vivienne Westwood.
Jean-Yves Thibaudet wurde in Lyon geboren, wo er als Fünfjähriger mit dem Klavierspiel begann, seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte er im Alter von sieben Jahren. Mit zwölf Jahren begann er am Conservatoire de Paris bei Aldo Ciccolini und Lucette Descaves, einer Freundin und Mitarbeiterin von Ravel, zu studieren. Im Alter von fünfzehn Jahren gewann er den Premier Prix du Conservatoire und drei Jahre später die Young Concert Artists Auditions in New York City. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen zählt die Victoire d'Honneur, ein Preis für sein Lebenswerk und die höchste Auszeichnung von Frankreichs „Victoires de la Musique“. 2010 ehrte die Hollywood Bowl Thibaudet für seine musikalischen Leistungen durch die Aufnahme in ihre Hall of Fame. Das Französische Kultusministerium erhob Thibaudet im Jahre 2012 vom „Chevalier“ zum „Officier“ des „Ordre des Arts et des Lettres“.
Mehr Informationen unter: www.jeanyvesthibaudet.com
Saison 2019/2020
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