In vino veritas
Konzerte, Arien und Sonaten für Kardinal Ottoboni
IL SALTERIO SACRO
Alessandro Scarlatti - Sinfonia
Arcangelo Corelli - Allegro für Violine (arr. für Salterio)
Antonio Vivaldi - Concerto RV 387 (arr. für Salterio)
Allegro – Largo - Allegro
Girolamo Chiti - Dicite in gentibus für Sopran, Salterio und Streicher
Florido Ubaldi - Sonata per Salterio
Allegro – Largo - Presto
Antonio Benicini - Arie für Sopran, Salterio und Streicher
aus einem Weihnachtsoratorium für den Palazzo Apostolico
Nicola Porpora - Pizzicato für Salterio und Streicher
Giovanni B. Costanzi - Arie für Sopran, Salterio und Streicher
aus einem Weihnachtsoratorium für den Palazzo Apostolico
PAUSE
IL SALTERIO PROFANO
Domenico Scarlatti - Sinfonia Nr. 3
Allegrissimo – Grave - Allegrissimo
Leonardo Vinci - Lasceró d’esser spietata aus der Oper “Il Farnace”für Sopran, Salterio und Streicher
Antonio Vivaldi - Double-Concerto RV 548 (arr. für Salterio und Violine)
Alessandro Scarlatti - Arie für Sopran, Salterio (arr.) und Streicher
Georg Friedrich Händel - Konzert für Harfe (arr. für Salterio)
Georg Friedrich Händel - Arie aus „Il delirio amoroso“ für Sopran, Salterio (arr.) und Streicher
Ohne die Verrücktheiten des Crateo Ericino, renommiertes Mitglied der Accademia dell'Arcadia in Rom, wäre der Musik sicherlich so manches Wunder entgangen. Dank der Theater, Spiele, nächtlichen Partys, Ideen (und auch Geldes) dieses enthusiastischen Individuums wurden viele Künstler in die fantastischsten Projekte verwickelt.
Als Beschützer von Corelli, Händel und den Scarlattis in Rom beschränkte der venezianische Kardinal, der offiziell als Pietro Ottoboni bekannt war, seine Visionen nicht nur auf lokale Persönlichkeiten. Er lud Vivaldi und sein "Teatro alla moda" in den 1720er Jahren ein, um die Opernsaisonen im Theater Capranica zu betreuen, was dazu führen sollte, dass die Römer "nichts mehr hören konnten, was nicht in diesem Stil war". Als Ottoboni 1726 triumphierend nach Venedig zurückkehrte (von wo er verbannt worden war), waren an den Willkommensfeierlichkeiten alle Musiker der Serenissima beteiligt, darunter natürlich Vivaldi, aber auch Porpora, die bei der Serenade Andromeda Liberata zusammenarbeiteten. In seinem römischen Orchester spielten auch Persönlichkeiten wie der Geiger Locatelli, der Cellist Costanzi (der später Boccherinis Lehrer wurde) oder der berühmteste Salterio-Virtuose ganz Italiens, Florido Ubaldi, ein treuer Diener des Kardinals.
Um den 300. Geburtstag des von Michele Barbi 1725 in Rom errichteten Salterios gebührend zu feiern, bedarf es nun eines klingendes Bacchanals mit Crateo Ericino; in seinem Palazzo della Cancelleria, im Teatro Capranica oder während seiner venezianischen Glanzzeit, mit all den Musikern, die sich dort begegneten, kennenlernten, amüsierten, die sich manchmal gegenseitig zu Duellen provozierten, aber alle unbestritten inspiriert daraus hervorgingen.