Wie vom Himmel gefallen
"In der zweiten Stunde wurde dann nur musiziert: erst Mozarts G-Dur-Violinkonzert KV 216, danach Mozarts g-Moll-Symphonie KV 440. Zum Abschluss stand das Jerusalem Symphony Orchestra auf und trug, mit seinem Geige spielenden Chefdirigenten Julian Rachlin an der Spitze, die Hatikwa vor. Niemand kam auf die Idee, mitzusingen, wie das sonst bei Hymnen üblich ist. Danach wurde für eine kurze Weile geschwiegen. Gut so. Stille sagt mehr aus als donnernder Applaus."
"Der Brauch des „Liberation Concert“ geht zurück auf das sogenannte „Befreiungskonzert“, das im Mai 1945 open air auf dem Gelände des Klosters Sankt Ottilien stattgefunden hatte, in Bayern, nördlich des Ammersees."
(28.09.2024, Tagesspiegel, Eleonore Büning)
"Dass der am Pult stehende Chefdirigent Julian Rachlin selbst ein herausragender Geigenvirtuose ist, macht es ihm leichter, Orchester und Solostimme zusammen zu denken. Dieses Ineinandergreifen von symphonischer Breite und klangschöner Zurücknahme zugunsten der konzertanten Führung des Cellos war hier schon von besonderem Reiz."
"Rachlin und das überaus konzentriert agierende Jerusalem Symphony Orchestra verstanden es, die euphorisierende Wirkung mit Rücknahmen, Verdichtungen und dramatischen Zäsuren eindrucksvoll zu inszenieren. Die frenetische Reaktion des Publikums folgte geradezu zwingend."
(29.09.2024, Süddeutsche Zeitung, Reinhard Palmer)