Neues Album von Raphaela Gromes – „Fortissima!“

„Fortissima!“ – Ein jubelnder, musikalischer Aufschrei für die vergessenen Heldinnen der Musikgeschichte

Es war für Raphaela Gromes eine leidenschaftliche Mission, dieses Projekt der Welt zugänglich zu machen.

Raphaela Gromes ist nicht nur eine Ausnahmecellistin – sie ist auch leidenschaftliche musikalische Spurensucherin.  Mit Fortissima schlägt sie ein neues Kapitel ihrer künstlerischen Mission auf – und das gleich doppelt: Das Sachbuch (Goldmann Verlag) wurde am 10. September 2025 veröffentlicht, und das neue Doppelalbum (Sony Classical) erschien am 12. September 2025. Gemeinsam bilden Album und Buch ein einzigartiges Gesamtkunstwerk aus Musik und Text, das längst vergessenen Komponistinnen endlich die Aufmerksamkeit schenkt, die sie verdienen.

Ihr gefeiertes Nummer-1-Album „Femmes“ (2023) begeisterte ein breites Publikum mit einem musikalischen Kaleidoskop weiblicher Komponistinnen vom Barock bis zur Gegenwart. Nun knüpft Raphaela Gromes mit dem Doppelalbum „Fortissima“ an diese Erfolgsgeschichte an – und geht dabei noch einen Schritt weiter: Diesmal stehen nicht Miniaturen im Zentrum, sondern große, oft erstmals aufgenommene Werke – Sonaten, Konzerte, Orchesterstücke – von Künstlerinnen, die die Musikgeschichte zu Unrecht vergessen hat.

Mit unermüdlichem Forschergeist hat Gromes zusammen mit ihrem langjährigen Pianopartner Julian Riem und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter der Leitung von Anna Rakitina ein Album geschaffen, das musikalisch ebenso beeindruckt wie emotional aufrüttelt.

„In meiner Ausbildung kam ich nie mit weiblichen Vorbildern in Berührung. Ich dachte lange, es hätte sie kaum gegeben“, so Gromes. „Erst bei der Recherche für „Femmes“ und „Fortissima“ wurde mir klar, wie viele herausragende Komponistinnen es gab – sie wurden nur systematisch übergangen. Ihre Musik ist oft atemberaubend gut. Dieses Wissen will ich weitergeben – an junge Musikerinnen, an das Publikum, an die Welt.“

CD 1 (mit Julian Riem, Klavier)
1. – 4. Henriëtte Bosmans: Cello Sonata in A Minor
5. Victoria Yagling: Larghetto
6. – 9. Emilie Mayer: Cello Sonata in A Major
10. Mélanie Bonis: Méditation
11. – 13. Luise Adolpha Le Beau: Cello Sonata in D Major, op. 17
Bonus: 14. Adele: All I ask

Teil 1 von „Fortissima“ vereint berührende und virtuose Werke für Cello und Klavier – unter anderem von Henriëtte Bosmans, Victoria Yagling, Emilie Mayer, Mélanie Bonis und Luise Adolpha Le Beau. Ergänzt wird das Programm durch ein intimes Arrangement von Adeles „All I Ask“, das die Brücke in die Gegenwart schlägt.

CD 2 (mit Deutschem Symphonie-Orchester Berlin, Dirigentin: Anna Rakitina)
1. – 4. Marie Jaëll: Cello Concerto in F Major
5.-11. Maria Herz: Cello Concerto Op. 10
12. Elisabeth Kuyper: Ballad for Cello and Orchestra, op. 11
13. Rebecca Dale: Femmage I - She Walks Through History  
14. Rebecca Dale: Femmage II - Meditation for Cello & Orchestra
Bonus: 15. P!NK: “Wild Hearts Can't Be Broken”

Im zweiten Teil öffnet sich die Bühne für das Orchester. Im Zentrum stehen große Werke wie das fast vergessene Cellokonzert der deutsch-jüdischen Komponistin Maria Herz, das im Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus um seine Uraufführung und gebührende Anerkennung gebracht wurde. Zudem erklingt - als Weltersteinspielung - eine Ballade für Cello und Orchester von Elisabeth Kuyper. Weitere Highlights: Das vermutlich erste Cellokonzert einer Frau von Saint-Saëns-Schülerin Marie Jaëll, deren unterschätztes Talent schon Franz Liszt wie folgt in einem Brief beschrieb: „Ein Männername über Ihrer Musik und sie wäre auf allen Klavieren“. Rebecca Dales Orchesterwerk „Femmage“ hingegen wurde sogar eigens für Gromes geschrieben. Krönender Abschluss: ein orchestrales Cover von P!NKs empowernder Hymne „Wild Hearts Can’t Be Broken“.

Viele Werke auf „Fortissima“ hätten ohne Raphaela Gromes und Julian Riem wohl nie das Licht der Öffentlichkeit erblickt. Wie etwa der hochemotionale, wiederentdeckte zweite Satz von Marie Jaëlls Cellokonzert und die Ballade von Elisabeth Kuyper, die Julian Riem aus einem Klavierauszug rekonstruieren und neuarrangieren musste, weil keine Orchesterversion mehr existierte.

Parallel zum Album erscheint im Goldmann Verlag das Buch „Fortissima!“ – eine literarische Schatzsuche nach den Biografien jener Komponistinnen, deren Werke Gromes für das  Album aufgenommen hat. Gemeinsam mit der Musikwissenschaftlerin Susanne Wosnitzka, die seit über 20 Jahren zu Komponistinnen forscht, begibt sich die preisgekrönte Cellistin auf eine Reise durch die Musikgeschichte – immer auf der Spur der Frauen, deren kreative Leistungen oft unsichtbar blieben.

Wer waren Henriëtte Bosmans, Luise Adolpha Le Beau oder Maria Herz? Wie lebten sie, wie komponierten sie? Warum wurden sie trotz ihrer beeindruckenden Werke aus dem Kanon getilgt – und was sagt das über unser kulturelles Gedächtnis? Gromes gibt persönliche, kenntnisreiche und oft bewegende Antworten – untermauert mit Einblicken in ihr eigenes Musikerinnenleben und ihre Entdeckungsreise zu diesen lange ignorierten Stimmen.

Dabei schreibt die weltweit gefeierte Musikerin mit Herz, Verstand und dem scharfen Blick einer Künstlerin, die die Bühne kennt – und dabei selbst Teil eines Systems ist, das Frauen oft aus dem Fokus rückt. In ihrem Buch öffnet sie die Tür zu einer Welt, in der Frauen stets komponiert, aber selten Anerkennung gefunden haben. Sie erzählt von prägenden Begegnungen, absurden Anekdoten und der schmerzhaften Erkenntnis, dass selbst ein Musikstudium kaum über die reiche Tradition weiblicher Komposition aufklärt.

Das Buch ist dabei keine trockene Anthologie, sondern ein leidenschaftlicher Aufruf zur Neugier mit einer klaren Botschaft: Komponistinnen gehören auf die Bühne – und in unsere Herzen. Und noch eines wird beim Lesen klar: Komponistinnen machen süchtig.

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